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Swinging Prien - ein musikalischer Mittsommernachtstraum in Prien

SwingingPrien kl KLDas Musikfestival „Swinging Prien“ am vergangenen Wochenende war ein voller Erfolg. Tausende Menschen strömten an die Bühnen, wo bei lauen sommerlichen Temperaturen den ganzen Abend über gesungen und getanzt wurde.
Prien präsentierte sich dabei offen, modern und überaus sympathisch. Das Fest schloss am Sonntagvormittag mit einem ökumenischen Jazzgottesdienst, bei dem sich der evangelische Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth freute, dass er „unter der schönsten Kathedrale der Welt – unter freiem Himmel“ stattfinde. Die Vielzahl an Zuhörern, die gemütlich beim Weißwurstfrühstück seinen Worten lauschten, stimme ihn zuversichtlich. Edith Heindl, Pastoralreferentin der Gemeinde, umschrieb, was für sie ein christliches Miteinander ausmache: Es sei „die Einheit inmitten der Vielheit, das Miteinander, das anders ist“. Besser hätte sie den vorherigen Abend nicht umschreiben können.
Heuer wurde unter der Organisation von Caroline Brunnthaler von der Priener Marketing GmbH die Bühnen anders platziert. Es entstanden so kleine Plätze, umrahmt von hübschen Fassaden – quasi kleine Konzerthallen im Freien. Bei der Auswahl der Bands achtete sie auf Regionalität. Sie interpretiere „Swinging Prien“ nicht auf ein Musikgenre begrenzt, sondern setze auf Abwechslungsreichtum, der die Gäste animiere, von Bühne zu Bühne zu schlendern. Und dieses Konzept ging hundertprozentig auf. An allen musikalischen Schauplätzen herrschte Hochbetrieb; davor wie darauf wurde ausgelassen gesungen und getanzt – teils untermalt von im Rhythmus wedelnden Fächern, die die heißen Temperaturen etwas erträglicher machen sollten. Auf der Bühne beim Cafe Nova konnten die Zuhörer bei einem Hugo oder Sprizz die Interpretationen bekannter Melodien genießen, gewohnt souverän und virtuos dargeboten von der SwingInn Big Band. Die Priener Bluesband „Blues4Use“ bot „Oldies but Goodies in zweierlei Hinsicht – Musik wie Musiker waren vom Feinsten; gemeinsam ließen sie die melancholischen Tiefen der Seele erspüren. An der Bernauer Straße verbreiteten „Zydeco Annie + Swamp Cats“ mit ihrem Cajun und New Orleans Blues besonders gute Laune. Die Formation „Spätzünder“ überzeugte in der Ramonpassage mit Rockklassikern von Bon Jovi über Deep Purple bis hin zu Jimi Hendrix. Der kleine Durchgang war rappelvoll mit rundum feiernden Gästen. Dass die nicht nur dem jungen Publikum zuzuordnen waren, fiel auf. Der Priener Klaus S. freute sich, wieder die guten alten Songs zu hören – Musik aus 40 Jahren. Und damit war er nicht der einzige. Viele Zuhörer stammten aus der Generation 50+ bis 60+, die hier genauso wie die Jungen am Abrocken waren, wenn auch etwas gemäßigter.
Elisabeth und Wolfgang B. aus Marquartstein, die sich an den weiß gedeckten Tischen in der Ramonpassage mit Curry aus Kokosschalen stärkten, fanden vor allem die Musik toll. Sie hatten ihre Lieblingsband bereits gefunden und deren CD erstanden. Gabi W. und Reinhold H. aus Übersee sagten, das lustige Feiern vermittle ihnen reines Urlaubsgefühl. International ging es auf dem Marktplatz zu. Beim „Fischer von See“ war die kulinarische Welt zu Hause – er tischte Spezialitäten wie Chili con Carne, hausgemachten Graved Lachs, den kreolischen Reiseintopf Jambalaya, USA-Short-Ribs mit Barbecue-Sauce, Garnelen mit Aioli, gegrillte Maiskolben auf ebenso wie deftige Schmankerl wie Schaschlik mit scharfer Sauce, Fischsemmel oder Fränkische Würstl. Aber auch Deftiges wie Schweinrollbraten vom Mesner Wirt gehörte zum Speisenangebot des Abends.
Der Top-Act des Abend war sicherlich die mehrköpfige Münchner Soulband „Soulissimo“, die gefühl- wie kraftvoll die Songs der Soullegenden von James Brown oder Ike und Tina Turner wiederaufleben ließen, gekonnt interpretiert, professionell inszeniert. Sie und ihre Showeinlagen heizten dem voll besuchten Marktplatz gehörig ein, auf dem sich Alt und Jung zu Rhythmen von Hits wie „Sexmachine“ ausdrucksstark bewegten. Prien war den gesamten Abend getaucht in ausgelassenes Feiern – und, was das Schöne daran war, ausschließlich friedlich und entspannt, was man von solchen Festen nicht immer behaupten kann. Prien feierte seinen Sommernachtstraum – ganz ohne Eintritt, nicht zu vergessen.

 

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