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"Es brennt lichterloh" in der Pflege

pflegeBei der Versammlung des Kolpingbezirks schlug der Pflegebeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Hermann Imhof, als Gastredner Alarm: "Es ist fünf vor zwölf und es brennt lichterloh", kommentierte der Politiker im katholischen Pfarrheim von Prien die aktuelle Lage in der Altenpflege. Er kenne die Situation auch aufgrund seines familiären wie beruflichen Hintergrundes bestens.
Er sei erst im Alter von 50 Jahren zur Politik gestoßen. Zuvor habe er als studierter Betriebswirt rund 25 Jahre in leitenden Positionen in der katholischen Kirche, 20 davon in der Caritas gearbeitet. Als "Spätberufener" besitze er eine "innere Unabhängigkeit", die es ihm erleichtere, seine Ideale umzusetzen. Er erhalte monatlich 80 bis 100 Anfragen, in denen er die Not der Menschen spüre, berichtete Imhof. Im Fokus seiner Arbeit stünden zum einen die Personen, die schwer kranke Menschen versorgen sollten, obwohl sie aufgrund der Umstände oft resigniert seien. Zum anderen erhielten die Alten eine Pflege von Personen, die selbst am Ende ihrer Kräfte agierten. Als deren Anwalt und Sprachrohr sehe er sich. Auch prangere er die immense Bürokratie an, die Zeit verschlinge, die bei der Pflege fehle. Der Fachkräftemangel sei zu beklagen, betonte Imhof. Schuld seien die Arbeitsbedingungen, weniger die Bereitschaft der Jugendlichen. Um junge Menschen dennoch zu motivieren, habe er die "Herzwerker-Kampagne" ins Leben gerufen. Deren Ziel ist es, umfassend über soziale Berufe zu informieren und damit Nachwuchskräfte zu gewinnen. Sie will zudem den sozialen Berufen mehr Anerkennung verschaffen und einen Beitrag leisten, dass sich die Gesellschaft intensiver mit dem Thema Pflege auseinandersetzt. Zudem sollen Imhof zufolge Auszubildende durch Supervision besser betreut werden. Zusätzlich strebe er einen verbindlichen Tarifvertrag an; Verhandlungen dazu seien am Laufen. Imhof appellierte an die Eltern, ihre Kinder, die Empathie, Sensibilität und Einfühlungsvermögen besäßen, zum Ergreifen eines sozialen Berufs zu ermutigen. Zwei seiner drei Töchter hätten dies aus Überzeugung getan. So sei die Älteste Krankenschwester in der Neuro-Chirurgie, die andere habe Sozialpädagogik studiert und in Armenvierteln sowie mit Obdachlosen und misshandelten Frauen gearbeitet. Im Weiteren plädierte Imhof für ein menschenwürdiges Sterben. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass auch Schwerkranke in Hospizen noch am Leben hängten, sofern sie gut versorgt und schmerzfrei seien.
Foto - Wagner: Hermann Imhof, der Pflegebeauftragte der bayerischen Staatsregierung (links), bekam vom Vorsitzenden der Kolpingfamilie, Eberhard Haefele, ein kleines Präsent für seinen Vortrag

 

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