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Restauratorinnen reinigen im Marstallmuseum die elegante Krönungskutsche des Kurfürsten Karl Albrecht mit innovativem Schaum

Logo SchlösserverwaltungBesucher können die Arbeiten am Prunkfahrzeug beobachten

Bis Mitte November bietet die Bayerische Schlösserverwaltung den Besucherinnen und Besuchern des Marstallmuseums in Schloss Nymphenburg eine besondere Attraktion: Noch etwa drei Wochen lassen sich Restauratorinnen bei der Arbeit über die Schultern schauen. Sie reinigen den Krönungswagen von Kurfürst Karl Albrecht. Dabei verwenden sie einen neuentwickelten Reinigungsschaum, der gründlich den Schmutz entfernt und dabei besonders schonend für das Kunstwerk ist. Mit dem wertvollen Kaiserwagen fuhr Karl Albrecht nach Frankfurt, wo er 1742 als Karl VII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gekrönt wurde. Das Marstallmuseum ist täglich von 10–16 Uhr geöffnet.

Neu entwickelter Schaum hilft bei der Reinigung

Die über 40 Kutschen und Schlitten aus Wittelsbacher Besitz im Marstallmuseum zu reinigen ist eine große Herausforderung. Die mit der Zeit verschmutzten historischen Oberflächen sind bisher überwiegend trocken gereinigt und abgestaubt worden. Nur ein kleiner Teil der ausgestellten Fahrzeuge wurde bisher einer intensiven, restauratorischen Reinigung unterzogen, da der technische und zeitliche Aufwand für eine solche Reinigung mit Pinsel und Wattestäbchen bei mehreren hundert Arbeitsstunden je Fahrzeug liegt.

Auf Initiative von Heinrich Piening, Leiter der Möbelrestaurierung und des Labors der Bayerischen Schlösserverwaltung, können die Restauratoren bei der Reinigung nun neue Wege gehen. Sie reinigen das wertvolle Kunstgut mit Schaum. Dieser in Kooperation mit den Universitäten Stuttgart und Straßburg-CNRS entwickelte Schaum hat eine spezielle Zusammensetzung und ist sehr fest. Die Schaumbläschen bewegen sich permanent und „wischen“ so über die Oberfläche. Dabei nehmen sie die Verschmutzung wie Staub und Fett auf. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird der „schmutzige“ Schaum vorsichtig komplett von der Oberfläche abgesaugt. Dieser neu entwickelte Schaum ist besonders schonend und hat keine Nebenwirkungen auf das Kunstwerk. Er reinigt gründlich auch äußerst empfindliche Oberflächen. Zudem lassen sich bis zu 90% der Reinigungslösungen einsparen und die verwendeten Materialien sind nahezu vollständig biologisch abbaubar. 

Der Krönungswagen – eine ganz besondere Prunkkarosse

 1742 wurde der bayerische Kurfürst Karl Albrecht in Frankfurt als Karl VII. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gekrönt. Die prächtige Karosse nutzte er für seinen glanzvollen Einzug in die Stadt. Der „gläserne Wagen“ stellte einen fahrbaren Thron dar, der den Kaiser als Stellvertreter Gottes auf Erden präsentierte. Nicht nur die großen Glasscheiben, sondern auch die vergoldeten Bronzen und reich bestickten Textilien waren äußerst kostbar.

Hergestellt wurde die Prunkkarosse um 1721/22 in Paris, vermutlich in den Werkstätten der königlichen Manufaktur der Familie Gobelin. Karl Albrecht zahlte 100.000 Rheinische Gulden für seinen Kaiserwagen. Das entsprach mehr als neun Jahresgehältern des Oberststallmeisters, der eines der höchsten Ämter am Hof ausübte.

Weitere Informationen zum Nymphenburger Schloss finden Sie unter www.schloss-nymphenburg.de

Quelle: www.schloesser.bayern.de

 

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