Am vergangenen Samstag wurde im Priener König Ludwig Saal wieder gehörig das Tanzbein geschwungen – auf der Bühne wie im Ballsaal. Die Prienarria hatte zu ihrem traditionellen Gildeball acht befreundete Faschingsgilden geladen. Dem zahlreich erschienenen Publikum bot sich ein Spektakel aus schwingenden Ballkleidern, professionellen Tanzeinlagen sowie beeindruckender Akrobatik. Nachdem die Präsidenten der Prienarria Pius Graf und Hans Koch den Ball eröffnet hatten, zeigten die hiesigen Prinzenpaare – Bianca I. und Clement I. sowie die jungen Laura I. und Florian II. – ihre einstudierten Tänze. Dann holte Erster Bürgermeister Jürgen Seifert den Walzer mit der Prinzessin nach, den er beim Inthronisationsball verletzungsbedingt hatte verschieben müssen. Anschließend präsentierten die Narriakids zu „Ohrwürmern aus Film und Fernsehen“ ihr Können. Nach einigen Tanzrunden begann die Gilde aus Vagen unter Fanfanklängen und Paukenschlägen mit einem fulminanten Einzug. Das äußerst harmonisch agierende Prinzenpaar Eva I. im korallenroten Ballkleid und Hans V. sowie die Garde sorgten mit ihren Choreographien für den ersten frenetischen Applaus des Abends. Es folgte die Gilde aus Bad Endorf, die ihren Showteil im Ballsaal aufführen musste, weil die Höhe der Bühne für ihre atemberaubende Akrobatik nicht ausreichte. Prinz Florian III., Herrscher über gummierten Asphalt, und Prinzessin Marina I., Herrscherin über fotoristische Höhen, brillierten mit einem sinnlichen Walzer, der in Ballett-Manier überaus elegant dargeboten wurde. Im Showteil zeigte sich die Prinzessin in einem schicken weißen Hosenanzug. Dann startete die Showtanzgruppe „Hurricanes“ mit „Emotion – die Gefühle spielen verrückt“ zu einem Feuerwerk an Tanz und Akrobatik. Ihre sensationelle und atemberaubende Show präsentierte zahllose Saltos und Sprünge von dreistöckigen Pyramiden bis hoch unter die Decke des Saals. Sie beeindruckte in ihrer Professionalität und wurde dafür mit Begeisterungsstürmen und Jubelschreiben belohnt.

Die Aschauer Gilde marschierte im Stile eines Boxkampfes ein. Unter den Kapuzenpullis zeigten sich alsbald glitzernde Stirnbänder und silberne Röckchen. Das Prinzenpaar Theresa I. und Martin II. führte den Tanzreigen in ebenso gekonnter Weise fort. Wobei die Prinzessin sich als starke Frau offenbarte – sie hob ihren Prinzen im Showteil lässig über die Schulter. Die Stadtgarde Wasserburg marschierte in bezaubernden Kostümen zur „Nacht der Harlekins“ ein und begeisterte mit einer tollen Choreographie zu groovigen Klängen im Stile Michael Jacksons „Thriller“. Die Bernauer zeigten sich mit ihrem Prinzenpaar Janine I., strahlende Aphrodite aus dem Land der Liebe und der sinnlichen Begierde, und Manuel I., furchtloser Herakles griechischer Sagenheld und Lehrherr der Kampfkunst, ganz im Zeichen der Antike. Ihren Walzer tanzten sie überaus formvollendet und stilvoll; ihr Showteil ließ die Götterwelt wiederauferstehen, auch hier brillierte das Paar mit einer zauberhaft anzusehen Eleganz. Die „Chiemsee Nixen“ tanzten in stimmigen Göttinnen-Kostümen in wunderschön filigraner Weise. Unter tobendem Applaus verließen die Gilde den Saal unter den Klängen von Udo Jürgens „Griechischer Wein“.

Die Faschingsgilde Kammer bot mit ihren an Bienen und Hummeln angelehnten Kostümen einen witzigen Kontrast. Ihr Prinzenpaar Andreas III. und Marina I. im auffallenden blau-weißen Ballkleid schlossen sich mit ihren Aufführungen nahtlos dem Können der Vorgänger an. Den letzten Block begann die Faschingsgilde aus Vogtareuth. Prinzessin Martina I. im königsblauem Ballkleid und Prinz Maximilian I. sowie ihre Garde im fröhlich bunten Outfit präsentierten sich zum Thema Kreischalarm und ernteten großen Applaus. Es folgten Elisabeth IV. im pinkfarbenen Ballkleid und Prinz Johannes II. aus Bad Aibling, deren Garde im Stile „Hollywoods“ in silbrig glänzenden Westen und Türkis schillernden Röcken bezauberten. Den Abschluss des überaus gelungenen Abends der anspruchsvollen Tanzeinlagen machte die Prienarria mit ihrem Showteil „Broadway – It´s Showtime!“. Erst im schwarzen Frack, dann in sexy goldfarbenen Kostümen tanzten sie im Stile der Revueshows der früheren Jahre. Dabei zeigten sie so manche akrobatische Hebefigur, was zum wiederholten Male am Abend zu tosendem Applaus führte.

Foto: Michael Gropp

Die Bernauer Faschingsgilde ließ in ihrem Showteil die Götterwelt wiederauferstehen. Das Prinzenpaar - Janine I., strahlende Aphrodite aus dem Land der Liebe und der sinnlichen Begierde, und Manuel I., furchtloser Herakles griechischer Sagenheld und Lehrherr der Kampfkunst - zeigte in perfekter Harmonie und mit viel Anmut tolle Hebefiguren.