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Brunnen an der Magdalenenklause im Schlosspark Nymphenburg erstrahlt im neuen Glanz

Magdalenenklause Brunnen IMG8633 200Die Bayerische Schlösserverwaltung freut sich, dass die Restaurierung des Fassadenbrunnens an der Magdalenenklause im Schlosspark Nymphenburg dank großzügiger Unterstützung der Mooseder-Stiftung abgeschlossen werden konnte. Die Magdalenenklause, eine von vier Parkburgen im Schlosspark Nymphenburg, wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Auftrag Kurfürst Max Emanuels durch Joseph Effner errichtet. Das Gebäude mit seiner bewusst ruinös gestalteten Architektur gehört zu jenen eigentümlichen Gartenbauten des späten 17. und 18. Jahrhunderts, in denen die Idee der Flucht aus dem höfischen Zeremoniell in die Abgeschiedenheit zur religiösen und philosophischen Besinnung, zur Einfachheit und zu stillem Naturgenuss ihren Ausdruck fand. Bemerkenswert früh zeigt sich bei der Magdalenenklause die Verwendung historisierender – nämlich romanischer, gotischer und maurischer – Bauformen.

Die Kapelle im Inneren der Parkburg ist der hl. Magdalena geweiht, die nicht nur Vorbild frommer Buße war, sondern auch Schutzpatronin der Augenleidenden. Das Wasser des Brunnens in der Magdalenenklause galt als heilkräftig und so entwickelte sich schon im 18. Jahrhundert zum Namenstag der Heiligen, dem 22. Juli, eine Wallfahrt zur Klause. Heilsuchende konnten sich draußen am Erker über einen gusseisernen Bodenhebel Wasser in das Brunnenbecken pumpen. Heutzutage führt der Brunnen zwar kein Wasser mehr, doch wird mit dem Magdalenenfest, das heute im nahe gelegenen Münchner Hirschgarten stattfindet, alljährlich an diese Tradition erinnert.

Das Wandbecken des Brunnens ist ringsum mit Tuffsteinen verziert und imitiert so eine Art Grotte beziehungsweise natürlichen Felsen. Vor der Restaurierungsmaßnahme fehlten viele der Tuffsteine (oberbayerischer Kalktuff), auch das eigentliche Brunnenbecken aus Tegernseer Kalkstein („Knittermarmor“) wies mehrere Beschädigungen auf. Nun wurde das Becken demontiert und restauriert. Fragmente der Tuff-Verkleidung wurden neu montiert und Fehlstellen gemäß historischer Aufnahmen ergänzt, abschließend wurden die Oberflächen mit mikrokristallinem Heißwachs geschützt.

Mit der Restaurierung konnte die umfangreiche Aufwertung des Areals um die Magdalenenklause erfolgreich fortgesetzt werden. Bereits im Winter 2020/21 erfolgte im Umfeld der Parkburg eine gartendenkmalpflegerische Maßnahme, deren Ziel die langfristige Annäherung an das historische Vorbild und die Wiederherstellung der ursprünglichen Atmosphäre war. Dazu wurden beispielsweise die teils zugewachsenen beziehungsweise verdichteten Gehölzstrukturen durch konzentrierte, sorgfältig geplante Eingriffe behutsam gelichtet. So ist nun etwa wieder eine imposante Gruppe aus Lärchen auf der Ostseite der Magdalenenklause zu sehen, die so bereits im 19. Jahrhundert vorzufinden war und wichtige historische (Natur)Zeugnisse sind.

Die Sanierung des Brunnens wurde durch die großzügige Förderung der Mooseder-Stiftung ermöglicht. Die Stiftung hat sich seit ihrer Gründung durch den Unternehmer und Heimatforscher Georg Mooseder sen. im Jahr 1998 der Unterstützung von Denkmal- und Heimatpflege in Deutschland verschrieben. Insbesondere in München und Umland konnten durch den Einsatz der Stiftung zahlreiche historische Denkmäler restauriert werden. In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Schlösserverwaltung erhielten beispielsweise die Sandsteinskulpturen im Schlosspark Nymphenburg nach 2019 wieder ihre Attribute, im Neuen Schloss Schleißheim wurden 2018 hölzerne Türrahmungen für zwei große Portaltore erstellt und im Schloss Nymphenburg konnte das Gemälde „Kurfürst Max Emanuel vor Namur“ von Joseph Vivien 2013–2014 restauriert werden. Die Bayerische Schlösserverwaltung bedankt sich sehr herzlich für die großzügige Unterstützung durch die Mooseder-Stiftung bei der Restaurierung des Brunnens an der Magdalenenklause.

Quelle: www.schloesser.bayern.de

Bildtitel: Restaurierter Brunnen an der Magdalenenklause im Schlosspark Nymphenburg  © Bayerische Schlösserverwaltung

 

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