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Zuwachs für die Rosenau – Ein Schwan zieht ein ins Schloss
Zum Jubiläumsjahr – 50 Jahre Rosenau bei der Schlösserverwaltung
Ein Besuch von Schloss Rosenau lohnt sich dieser Tage ganz besonders: Im Park begegnet einem mit etwas Glück das Pärchen schwarzer Schwäne – und im Schloss künftig ein weiteres dieser seltenen Tiere, genauer gesagt eine kostbare Uhr in Schwanenform. „Die prachtvolle Schwanenuhr ist wie geschaffen für Schloss Rosenau“, sagte Sabine Heym, Leiterin der Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung, am Mittwoch (6. Juli) bei der Präsentation des Ankaufs von einem norddeutschen Kunsthändler. Die Uhr steht ab sofort im Salon der Herzogin. Der Neuzugang ist laut Heym ein würdiges Geschenk im Jubiläumsjahr, denn heuer betreut die Schlösserverwaltung seit einem halben Jahrhundert die Rosenau.
Das Ziffernblatt der Uhr sitzt auf der Brust eines schreitenden Schwans. Durch Patinierung der Bronzefigur erscheint der grazile Vogel schwarz. So spielt der Zeitmesser an auf die lange Tradition sogenannter Trauerschwäne im Schlosspark Rosenau. Es heißt, Queen Victoria habe die seltenen Tiere hierher gebracht zum Zeichen der Trauer um ihren früh verstorbenen Ehemann, den Coburger Prinzen Albert, der in der Rosenau geboren wurde. Doch nicht nur aufgrund der berühmten Legende, sondern auch was Stil, Qualität und Herkunft angeht, fügt sich das zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Frankreich im Stil des Empire geschaffene Kunstwerk nahtlos ein in das Erscheinungsbild der Innenräume von Schloss Rosenau.
Dieses gehörte einst den Coburger Münzmeistern von Rosenau. Den im Kern mittelalterlichen Bau ließ Herzog Ernst III. von Sachsen-Coburg-Saalfeld 1808 bis 1817 dem romantischen Geist jener Zeit folgend im neugotischen Stil umgestalten. Durch die Ausrufung der Weimarer Republik im November 1918 endete die Herrschaft des Adels, so auch in Coburg. Der Landsitz Rosenau ging, wie anderes Eigentum des Herzogshauses, an die Coburger Landesstiftung über. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss vom Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend genutzt. Nach Kriegsende fanden Heimatvertriebene dort Unterkunft. Danach etablierte sich ein Altenheim. Als dieses auszog, übergab die Coburger Landesstiftung zum Jahreswechsel 1971/72 Park und Schloss Rosenau dem Freistaat Bayern.
Jubiläumsjahr: 50 Jahre Rosenau bei der Bayerischen Schlösserverwaltung
Seit somit 50 Jahren betreut die Bayerische Schlösserverwaltung das geschichtsträchtige Objekt in Rödental bei Coburg. „Was seitdem geleistet wurde und jährlich Tausende von Schloss- und Parkbesuchern erfreut, ist nur durch die hohe Kompetenz und das enge Zusammenspiel unserer Fachabteilungen in München und die hervorragende Arbeit der Schloss- und Gartenverwaltung Coburg möglich gewesen“, betonte Sabine Heym anlässlich des Jubiläums.
Nach der Übertragung 1972 hatte die Schlösserverwaltung zunächst Gebäude im Park instandgesetzt. Parallel dazu entstand ein museales Konzept für das verwaiste Schloss. Im Laufe der 1980er-Jahre, nachdem das Dach abgedichtet und Grundfeuchte ferngehalten war, konnte eine behutsame Rekonstruktion der Wand- und Deckenmalereien beginnen und im Oktober 1990 das Raumkunstmuseum Schloss Rosenau eröffnet werden. Auf dem Weg dorthin hatte sich gezeigt, dass so manches Möbelstück von einst in der Ehrenburg, der Coburger Stadtresidenz, erhalten geblieben war. Doch vielerlei Inventar fehlte und wurde hohen Qualitätskriterien entsprechend zugekauft. „Es ist ein Glücksfall, im Jubiläumsjahr mit einer weiteren Neuerwerbung den Besuch der Rosenau nun noch ein Stück attraktiver gestalten zu können“, so Sabine Heym.
Quelle: www.schloesser.bayern.de
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