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König Ludwig II. Schlösser im Zeichen des Tourismus - Ausstellungseröffnung

Koe Lu beschn bear.klAm Freitag, 15. Juli fanden sich zahlreiche Interessierte zur Eröffnung der Ausstellung „Traumschlösser? König Ludwig II. – seine Bauten in Tourismus und Werbung“ ins Heimatmuseum von Prien ein. Dort werden zum 130. Todesjahr des Monarchen bis zum 23. Oktober rund 230 Exponate gezeigt, die die touristische Vermarktung der Königschlösser im Laufe der Geschichte zeigen, von Fotos und Zeitungsartikeln über Plakate, Gemälde und Wandteller bis hin zu Verpackungen für Wurst, Kaffee und Fertiggerichte. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert hob hervor, dass der 28-jährige König beim Erwerb der Herreninsel wenig begeistert von der Region war. Vielmehr wollte er den Chiemsee gar verdecken, so dass er von seinem Anblick verschont bleibe, schrieb der Märchenkönig in einer Depesche, wie Seifert vorlas. Allein die Kunst müsse die Umgebung angenehm und den See vergessen machen, so die Meinung des Königs. Auf die Diskrepanz zum eigentlichen Vorhaben von König Ludwig II., das Schloss Herrenchiemsee nur für sich allein zu bauen – es durften nur wenige ausgewählte Personen die Räume betreten – ging auch der König-Ludwig-II.-Biograf Marcus Spangenberg M. A. ein, aus dessen Privatbesitz die gezeigten Objekte stammen. In großem Gegensatz stehe der introvertierte Beweggrund zur jetzigen extrovertierten Nutzung der Königsschlösser. Denn mit Öffnung von Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee 1886 nach dem Tode König Ludwigs II. habe ein Besucherboom begonnen, der bis heute ungebrochen bleibt. Das Ziel der Bayerischen Staatsregierung, damit einen Teil der von König Ludwig II. verursachten Schulden wieder einzunehmen, sei bestens aufgegangen. Ein weiterer Grund für die schnelle Öffnung sei sicherlich auch gewesen, die Bevölkerung von der Richtigkeit der Entmündigung zu überzeugen. Denn zeugten die Bauten nicht von seiner Verrücktheit? Wenn auch sich einige dieser Meinung anschlossen, so waren doch die meisten Besucher schlichtweg begeistert von der Pracht und der Handwerkskunst – der Mythus des Märchenkönigs war nicht mehr aufzuhalten, erläuterte Spangenberg. Die Schlösser gelten nach wie vor als Deutschlands Top-Reiseziele, allen voran Neuschwanstein, das 2015 1,5 Millionen Besucher zählte, Herrenchiemsee und Linderhof jeweils um die 400.000. Ludwig Thoma betrachtete zu seiner Zeit Herrenchiemsee hingegen als Symptom der beginnenden Erkrankung von König Ludwig II., weil er mit diesem Abklatsch von Schloss Versailles das Schönste auf Herrenchiemsee, den Wald, zerstört habe, wie Seifert zitierte. Für ihn stelle sich die Frage, ob der technikbegeisterte König manisch-depressiv oder derart seiner Zeit voraus war, dass ihn damals niemand habe verstehen können. In jedem Fall habe er Großartiges vollbracht, wie keiner vor oder nach ihm, schloss er seine Rede. Spangenberg dankte nach seiner kurzen Einführung seinen anwesenden Eltern. Dass sie vor ziemlich genau 40 Jahren ihren Urlaub in Oberbayern verbracht hätten, sei ein Glücksfall für ihn gewesen. Denn damals beim Besuch von Herrenchiemsee habe sich seine Leidenschaft für den Bayernkönig entfacht.

Geöffnet: Dienstag bis Sonntag, 14 bis 17 Uhr

Foto: Exponat der Ausstellung - Ehrbild König Ludwig II.

 

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