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Burn-out erfolgreich vermeiden

Michaela Schäfert.KLAm Rande der Chiemsee Gesundheitswoche fanden vom 21. bis 23. April in der Klinik St. Irmingard die Chiemsee-Münchner Herztage statt. Dieses Mal stand neben Vorträgen, die über den aktuellen medizinischen Stand der Herzerkrankungen und deren Behandlung informierten, auch das Zusammenspiel von der Seele mit dem Herzen im Fokus der Beiträge. In einer kleinen Serie möchten wir an dieser Stelle darüber berichten.

Die Diplom-Psychologin der Klinik St. Irmingard, Michaela Schäfert, ging in ihrem Vortrag der Frage nach, wie Stress das Herz krankmacht und wie man sich davor schützen kann. Belastende psychosoziale Risikofaktoren seien Angst, Ärger, Trauer, Depressionen oder erlebte Feindseligkeit. Nach neusten Studien stünden diese bereits nahezu gleichwertig mit dem Rauchen an dritter Stelle als Verursacher eines Herzinfarkts – noch vor Übergewicht und einem übermäßigen Alkoholkonsum. Krank mache dabei vor allem der negative sogenannte Distress, der mit einer Überforderung der Person einhergehe. Dazu zählten Probleme in der Partnerschaft oder der Tod eines nahen Angehörigen, aber auch hohe Anforderungen im Beruf, auf die der Betroffene keine Einflussmöglichkeiten habe oder er für deren Bewältigung wenig Anerkennung bekomme. Vor allem bei Menschen, die sich sehr in ihrer Aufgabe engagierten, könnte die hohe Leistungsbereitschaft zu einer Überforderung in Form eines Burn-out führen. In verschiedenen Phasen entwickle sich die zunächst idealistische Begeisterung, bei der auf Erholungsphasen wie das Mittagessen verzichtet und Überstunden gemacht würden, zu einer Frustration, bei der man gereizt sei und sich sozial zurückziehe, bis hin zur Apathie, in der der Betroffene völlig emotional erschöpft sei. Dies passiere in einem schleichenden Prozess, der am Ende mit einem hohen Krankenstand einhergehe sowie in einer Depression enden könne. „Es gibt einen Stress-Infarkt, dem sogenannten Tako-Tsubo, der Symptome wie Atemnot sowie ein Engegefühl in der Brust aufzeigt, die aber nicht vom einem Verschluss der Herzkranzgefäße stammen, sondern von Stress und seelischer Belastung herrühren“, erläuterte Schäfert.  Hier seien die Stresshormone um bis auf das Sechsfache des Normalwertes erhöht. Wie könne man dem entgegenwirken? In jedem Fall müsse man umdenken und sein Verhalten ändern. Zunächst jedoch die Ursachen klären. Meist resultiere solch eine Situation aus einer Kombination von innen und außen – also von Umweltfaktoren, die auf eine individuelle Persönlichkeit träfen. Äußere Umstände wie Überlastung, keinen Einfluss auf die Aufgabenstellung zu haben sowie mangelnde Fairness und ein fehlendes Gemeinschaftsgefühl unter den Kollegen seien Risikofaktoren. Je höher die Kontrolle der Arbeit möglich sei, umso höher sei die Belastbarkeit des Arbeitenden. Persönliche Faktoren wie hohe Ansprüche an sich selbst sowie ein ausgeprägter Idealismus seien weitere Ursachen, die zu Frustration und Enttäuschung führen könnten. Auch ein mangelndes Selbstwertgefühl, das mit Leistung kompensiert werde, könne in einem Burn-out münden. Erschwerend sei es, wenn ausgleichende Faktoren wie Zuneigung, eine glückliche Familie sowie eine erfüllende Freizeitgestaltung fehlten. Da ein sozialer Rückzug den Burn-out weiter verschärfe, sei es immens wichtig, soziale Kontakte aufzubauen. Weitere Anti-Stress-Tipps seien, bei Anforderungen auch einmal Nein sagen zu können und in jedem Fall für einen Ausgleich zur Anspannung zu sorgen. Neben einer gesunden Ernährung solle man die Perspektive wechseln, Zeitkiller wie Internet und TV verbannen und sich mehr dem Sport sowie Entspannungsübungen widmen.

 

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