Zu einem rauschenden Fest wurde am Samstag die „Chiemseer Ballnacht“ der Priener Faschingsgesellschaft „Prienarria“ im großen Kursaal: „Große“ und „Kleine“ Garde präsentierten sich mit ihren Prinzenpaaren und begeisterten das Publikum mit fetzigen Showtänzen. Für ausgelassene Tanzrunden sorgte die Band „NeBRASSka“ mit ihrer Musik.

„Euer Applaus ist unser Lohn“, begann Hofmarschall Christoph Eisenhofer als Moderator den Abend – und dieser Applaus sollte großzügig ausfallen. Die festlich mit weißen Hussen und großen Kerzenständern eingedeckten Tische im Großen Kursaal gaben den stimmigen Rahmen für das dargebotene Programm. Nach der Begrüßung der anwesenden Honoratioren eröffnete das alte Prinzenpaar mit einem Walzer den Tanzreigen zur Musik der Band „NeBRASSka“. Es folgte der Einmarsch der Kindergarde und der Tennie-Garde. Das abtretende Prinzenpaar verabschiedete sich mit einem lustigen Gedicht und erntete erste Lacher und Jubelrufe.

Anschließend übergab es das Zepter an Prinzessin Hanna I., „Herrscherin über die zielsicher getroffenen Scheiben vom Bayerischen Meer“, die sich im schwingenden lila Ballkleid mit glitzerndem Tüll präsentierte, und Prinz Marinus I., dem „musikalischen Regenten über Tasten und Trommeln aus den hohen Bergen“. Die beiden tanzten ihren Walzer zu „You Know Me“ von Robbie Williams, bevor sie in Street-Dance-Manier ein fulminantes Duett auf die Bühne brachten.

Davor bot die Teeniegarde zum Motto „Es lebe der Sport“ eine begeisternde Tanzshow-Einlage. Zum Abschluss rollten sie Jubiläums-Transparente aus – die Teeniegarde blickt auf ein zehnjähriges, die Kindergarde “ auf ein 20-jähriges Bestehen zurück. Ein paar Tanzrunden später marschierte unter dem rhythmischen Klatschen des Publikums die Große Garde ein. Das scheidende Prinzenpaar – ihre Hoheit im cremefarbenen Tüllkleid – tanzte einen letzten Walzer und gestand, über den Verlust der Regentschaft doch etwas traurig zu sein. Das neue Paar: Prinzessin Jessica I., „tanzende Herrscherin über Pink und Strass aus dem Reich der Prienarria“, im grün-weißen Rüschentraum, und Prinz Simon I., „mutiger Hüter von Recht und Ordnung aus dem Reich der Frasdorfer Fußballkunst“.

Zur symbolischen Schlüsselübergabe kam Bürgermeister Jürgen Seifert auf die Bühne, der mit Blick auf die roten Throne meinte, in Anbetracht der renovierungsbedürftigen Stühle im Sitzungssaal könne er sich solch einen Sessel für sich auch gut vorstellen.

Beim grandios dargebotenen Walzer des Prinzenpaars zu den Klängen des „Frühlingsstimmenwalzers“ von Johann Strauß wurde deren Harmonie und Innigkeit offensichtlich, denn die beiden sind auch im wahren Leben ein Paar. Ihr Tanz brachte ihnen tosenden Applaus ein, der sich für die folgende professionelle Showeinlage in gleicher Intensität einstellte.

Da die Prinzessin an diesem Tag ihren 22. Geburtstag beging, wurde sie – unter einem Ständchen des gesamten Saals – vom Hofmarschall mit einer kleinen Torte bedacht. Nach dem zackigen Ausmarsch folgten wieder einige Tanzrunden, während denen Sponsoren und Unterstützer mit Orden geehrt wurden.

Nach Mitternacht stellte sich mit dem Showteil der Priennarria-Garde der Höhepunkt des Abends ein, der heuer unter dem Motto „Country-Line-Dance“ stand. Entsprechend traten die Mädels in Hot-Pants-Jeans, Glitzer-Bustier, Cowboy-Hut und Fransenjacke und die Jungs in Cowboy-Stiefeln, rotkariertem Hemd und Fellweste auf. Zu treibender Country-Music wirbelten sie beachtliche tänzerische Powereinheiten und heizten dem Publikum nochmals richtig ein. Zu sehen waren dabei akrobatische Einlagen, bei denen die Tänzerinnen effektvoll über die Schultern der Männer geschwungen oder zu einer Pyramide auf den Schultern der anderen gehievt wurden.

Was hier so locker über die Bühne fegte, wurde über Monate von den internen Trainerinnen Sonja Baumgartner und Steffi Hofstetter choreografiert und akribisch einstudiert. Zusammen mit Gabi Oberloher, Silke Hager und Nicole Zimmermann waren sie auch verantwortlich für die Kinder- und Teeniegarde.

Die Tänze der beiden Prinzenpaare choreografierte Tanzschullehrer und Ehrenpräsident der Prienarria, Bernd Ziegler.