Sigi Schelkle - Raku- und Grubenbrand

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Sigi Schelkle fertigt einzigartige Kunstwerke - Vasen, Schalen und diverse andere dekorative Gefäße - aus dem Zusammenspiel von Ton und Feuer.
Der Raku-Brand stammt aus Japan des 16. Jahrhunderts. Bei dieser Keramik-Brenntechnik lassen sich faszinierende Muster mit natürlichen Prozessen erzielen, die man zwar beeinflussen, nicht aber steuern kann. Ebenso verhält es sich beim Grubenbrand, was für die Autodidaktin Sigi Schelkle gerade den großen Anreiz darstellt – denn trotz höchster Sorgfalt kann sie nie sicher sein, dass das Objekt den Brand überlebt und sich der gewünschte Effekt einstellt. All dies bleibt bis zuletzt der Natur überlassen – und damit auch für sie stets eine Überraschung.

Ihre frei geformten Tonobjekte bringt Sigi Schelkle nach einem härtenden Brand in den rund 1.000° C heißen Raku-Ofen. Hier schmilzt die teilweise aufgetragene Glasur. Nun bettet sie das rotglühende Teil zum Abkühlen in Sägemehl, das sofort lichterloh brennt. Durch den Temperatursturz reißt die Glasur auf; sichtbar werden die anderen Stellen - geschwärzt vom Rauch. Mit weiteren Prozessen können Farben oder kupferne Schimmer hergestellt werden. Einen ähnlich dekorativen Effekt erzielt die Autodidaktin, indem sie die heiße Oberfläche mit Federn, Haaren oder Farnen ziert – die sofort einbrennen und eine bezaubernde linienartige Optik hinterlassen.

Beim afrikanischen Grubenbrand mischt Sigi Schelkle dem Brand natürliche Materialien wie Algen, Moos, getrocknete Bananen oder Lauch bei – die im Zusammenspiel mit Feuer und Rauch Farbtöne auf den Ton zeichnen. Die so kreierten ausdrucksstarken Skulpturen und Vasen faszinieren in ihrer grazilen Silhouette und schlichten Schönheit – obwohl sie vor allem der Zufall schuf.