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Zum 100. Todestag von Karl Raupp, dem Begründer des Mythos Chiemsee

Karl Raupp 1837 1918 Stuermische Heimfahrt 1870 Oel auf Leinwand Kunstsa

Anfang Mai eröffnete Erster Bürgermeister Jürgen Seifert die Studioausstellung „Alles Raupp“ im Heimatmuseum zu Ehren des 100. Todestags des bekannten Chiemseemalers Karl Raupp. Als dieser 1869 erstmals die Fraueninsel entdeckte, blieb er ihr bis zum Tode 1918 treu verbunden. Wie Seifert in seinem Grußwort sagte, habe es ihm die unverdorbene freie Landschaft sowie das echte Leben der Landbevölkerung angetan. Er habe neben dem Maler Joseph Wopfner als Inselkönig gegolten, der die freie Natur, die Menschen und ihre Lebensumstände sowie ihre Ängste, Nöte und Sorgen in seinen stimmungsvollen Gemälden annähend fotografisch festgehalten habe. Die von dem Maler Max Haushofer begründete Künstlerkolonie habe er weitergeführt und dem Chiemsee und der Fraueninsel Ruhm und Bekanntheit gebracht. Karl. J. Aß, Leiter Heimatmuseum, erläuterte in seiner Einführung, dass durch die Publikation seiner Gemälde in Kunstmagazinen nicht nur Raupps Kunst, sondern auch der Chiemsee europaweit bekannt geworden sei. Er habe der Region damit eine unglaubliche Popularität verschafft und den Mythos Chiemsee begründet. Bei aller Bekanntheit war Raupp aber in der Kunstwelt nicht wirklich anerkannt. Der Chiemseemaler habe sich nicht weiterentwickelt und neue Strömungen abgelehnt. Die Kunstwelt habe seine Werke als „süßliche Klischees“ verpönt, die sich gut verkaufen ließen. Er male für den Markt, so die Kritik. Raupp sei aber ein genialer Zeichner gewesen. Einige seiner Personenskizzen, die er für seine großformatigen Gemälde anfertigte, sind in der Ausstellung zu sehen. So sei der „Der reiche Fischfang“ aus vielen solcher Studien entstanden. Aller Ablehnung zum Trotz habe die Fraueninsel bereits um 1900 einen Besucheransturm verzeichnen können, der jedes Jahr zugenommen habe. Die Insulaner hätten gewusst, was sie an dem Chiemseemaler hatten – er brachte ihnen Touristenströme und damit sicheres Einkommen. Wenn auch sein Schaffen kunsthistorisch nicht als bedeutend angesehen werde, sein kulturhistorisches Wert sei immens, so Aß. Die Ausstellung, die noch bis 1. Juli zu sehen ist, zeigt nicht nur Gemälde aus dem Fundus des Heimatmuseums, sondern auch Leihgaben der Städtischen Galerie Rosenheim sowie die von einigen privaten Eigentümern, bei denen sich Erster Bürgermeister Jürgen Seifert ausdrücklich bedankte.

Text: Wagner

Foto: Repro Hötzelspberg - Karl Raupp 1837-1918, Stürmische Heimfahrt 1870, Öl auf Leinwand Kunstsammlung Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim

 

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