Alpenwelt.TV - Dirndl-Gwand & Lederhos'n https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/tracht.feed 2024-05-02T17:26:15+02:00 Alpenwelt.TV disc@disc-systeme.de Joomla! - Open Source Content Management Federkielstickerei 2014-02-18T17:49:57+01:00 2014-02-18T17:49:57+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/tracht/79-federkielstickerei.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1Verschiedene_RanzenKL.jpg" alt="1Verschiedene RanzenKL" width="350" height="263" />Ganzer Stolz der männlichen Tracht sind zudem die prächtig bestickten Ledergürtel, die auch als Ranzen oder Geldkatz bezeichnet werden. Sie dienten früher dem Aufbewahren von Dokumenten und Geld, denn in ihrem Innenleben befindet sich eine schlauchähnliche Tasche. Hier konnten Wertgegenstände sicher verstaut werden. Zuvor trug man sie in schlichten Beuteln an der Hose, was es den „Beutelschneidern" leicht machte, sich dieser anzunehmen. Der Ranzen erwies sich darüber hinaus in vielerlei Hinsicht als äußert praktisch: So bot er Stabilität bei schweren Hebearbeiten sowie Schutz vor Stichverletzungen bei den berüchtigten Raufereien. Erst gegen 1750 wurde er langsam zum prächtig verzierten Schmuckstück. Da der Pfau allgemein als Glücksbringer galt, wurde er gern als Motiv genutzt. Irgendwann kam man auf die Idee, seine Federkiele quasi als Faden zu versticken.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/stolzer_Ranzensticker_beschn_KL.jpg" alt="stolzer Ranzensticker beschn KL" width="350" height="339" />Die Kunstfertigkeit stammt vermutlich aus Südtirol und dem österreichischen Voralpenland; mit der Innschifffahrt gelangte sie nach Bayern. Auch zogen Sticker von Ort zu Ort und verzierten gegen Kost und Logis die Gürtel reicher Bauern. Dabei war es ganz in ihrem Sinn, aufwendige Muster zu kreieren, denn je länger sie dafür brauchten, umso länger waren sie gut untergebracht. Heute weist die Pracht der gestickten Muster weniger auf den Stand des Trägers hin als vielmehr auf sein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein – denn nach wie vor werden die Kielstickereien aufs Höchste geschätzt.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/1Verschiedene_RanzenKL.jpg" alt="1Verschiedene RanzenKL" width="350" height="263" />Ganzer Stolz der männlichen Tracht sind zudem die prächtig bestickten Ledergürtel, die auch als Ranzen oder Geldkatz bezeichnet werden. Sie dienten früher dem Aufbewahren von Dokumenten und Geld, denn in ihrem Innenleben befindet sich eine schlauchähnliche Tasche. Hier konnten Wertgegenstände sicher verstaut werden. Zuvor trug man sie in schlichten Beuteln an der Hose, was es den „Beutelschneidern" leicht machte, sich dieser anzunehmen. Der Ranzen erwies sich darüber hinaus in vielerlei Hinsicht als äußert praktisch: So bot er Stabilität bei schweren Hebearbeiten sowie Schutz vor Stichverletzungen bei den berüchtigten Raufereien. Erst gegen 1750 wurde er langsam zum prächtig verzierten Schmuckstück. Da der Pfau allgemein als Glücksbringer galt, wurde er gern als Motiv genutzt. Irgendwann kam man auf die Idee, seine Federkiele quasi als Faden zu versticken.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/stolzer_Ranzensticker_beschn_KL.jpg" alt="stolzer Ranzensticker beschn KL" width="350" height="339" />Die Kunstfertigkeit stammt vermutlich aus Südtirol und dem österreichischen Voralpenland; mit der Innschifffahrt gelangte sie nach Bayern. Auch zogen Sticker von Ort zu Ort und verzierten gegen Kost und Logis die Gürtel reicher Bauern. Dabei war es ganz in ihrem Sinn, aufwendige Muster zu kreieren, denn je länger sie dafür brauchten, umso länger waren sie gut untergebracht. Heute weist die Pracht der gestickten Muster weniger auf den Stand des Trägers hin als vielmehr auf sein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein – denn nach wie vor werden die Kielstickereien aufs Höchste geschätzt.</p> Trachten-Hirschlederhosn 2014-02-18T17:49:11+01:00 2014-02-18T17:49:11+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/tracht/78-lederhos-n.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/LederhosenederKL.jpg" alt="LederhosenederKL" width="350" height="233" />Typischste aller bayerischen Bekleidungsformen ist die hirschlederne Hose mit ihrem einzigartigen Schnitt: Die Bundlederhose reicht bis zur Wade und wird dort gebunden. Am äußeren Saum ist sie oft bestickt. Die aufwendigen Stickereien sind dabei charakteristisch für die jeweilige Region. Die kurze Lederhose endet oberhalb vom Knie; eher selten sieht man den ältesten Schnitt, die Lange Lederne. Die Lederhose ist äußerst robust und haltbar, häufig wird sie von Generation zu Generation vererbt. Früher als reine Arbeitskleidung genutzt, die vor Hitze, Kälte, Nässe und Ungeziefer schützt, gilt sie heute als festliches Kleidungsstück, das zu allen feierlichen Anlässen stolz getragen wird. Als Schutz gegen die Kälte dienen dabei Socken, die als Waden- oder Kniestrümpfe getragen werden. Häufig sind sie auch zweiteilig und bestehen aus Füßling und dem Loiferl, einem separatem Wadenstrumpf. Dies hatte einst den Vorteil, dass bei Löchern nur einzelne Teile neu gestrickt werden mussten.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/LederhosenederKL.jpg" alt="LederhosenederKL" width="350" height="233" />Typischste aller bayerischen Bekleidungsformen ist die hirschlederne Hose mit ihrem einzigartigen Schnitt: Die Bundlederhose reicht bis zur Wade und wird dort gebunden. Am äußeren Saum ist sie oft bestickt. Die aufwendigen Stickereien sind dabei charakteristisch für die jeweilige Region. Die kurze Lederhose endet oberhalb vom Knie; eher selten sieht man den ältesten Schnitt, die Lange Lederne. Die Lederhose ist äußerst robust und haltbar, häufig wird sie von Generation zu Generation vererbt. Früher als reine Arbeitskleidung genutzt, die vor Hitze, Kälte, Nässe und Ungeziefer schützt, gilt sie heute als festliches Kleidungsstück, das zu allen feierlichen Anlässen stolz getragen wird. Als Schutz gegen die Kälte dienen dabei Socken, die als Waden- oder Kniestrümpfe getragen werden. Häufig sind sie auch zweiteilig und bestehen aus Füßling und dem Loiferl, einem separatem Wadenstrumpf. Dies hatte einst den Vorteil, dass bei Löchern nur einzelne Teile neu gestrickt werden mussten.</p> Trachtenschmuck 2014-02-18T17:48:23+01:00 2014-02-18T17:48:23+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/tracht/77-trachtenschmuck.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/TrachtenschmuckederKL.jpg" alt="TrachtenschmuckederKL" width="350" height="233" />Um korrekt gewandet zu sein, bedarf es nun nur noch dem stilsicheren Trachtenschmuck. Die Auswahl ist dabei vielschichtig wie bezaubernd: filigrane Gold- und Silberarbeiten – von der Kropfkette über Haarnadeln bis hin zu Broschen, Anhängern und Ohrringen. Farblich abgestimmt auf das Trachtgwand und sein Seidenzeug wie Schürzen, Schulter- oder Einstecktücher vervollkommnen sie jede Trägerin. Eine Besonderheit stellt dabei das sogenannte Charivari dar, das manche Männer wie Frauen ziert. Es handelt sich hier um eine silberne Kette, die an der Lederhose oder auf der Dirndlschürze getragen wird. An ihr werden verschiedenste Anhänger angebracht - von Münzen und Edelsteinen über ganze Mardergebisse, Spitzen von Luchsohren oder Maulwurfspfoten, einzelnen Greifvogelkrallen bis hin zu einem kleinen Gamskrickerl, allesamt prächtig in Silber gefasst. Dabei fungiert das Charivari als Talisman für eine erfolgreiche Jagd wie auch als wertvolles Statussymbol, das gern in der Familie weitervererbt wird.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/TrachtenschmuckederKL.jpg" alt="TrachtenschmuckederKL" width="350" height="233" />Um korrekt gewandet zu sein, bedarf es nun nur noch dem stilsicheren Trachtenschmuck. Die Auswahl ist dabei vielschichtig wie bezaubernd: filigrane Gold- und Silberarbeiten – von der Kropfkette über Haarnadeln bis hin zu Broschen, Anhängern und Ohrringen. Farblich abgestimmt auf das Trachtgwand und sein Seidenzeug wie Schürzen, Schulter- oder Einstecktücher vervollkommnen sie jede Trägerin. Eine Besonderheit stellt dabei das sogenannte Charivari dar, das manche Männer wie Frauen ziert. Es handelt sich hier um eine silberne Kette, die an der Lederhose oder auf der Dirndlschürze getragen wird. An ihr werden verschiedenste Anhänger angebracht - von Münzen und Edelsteinen über ganze Mardergebisse, Spitzen von Luchsohren oder Maulwurfspfoten, einzelnen Greifvogelkrallen bis hin zu einem kleinen Gamskrickerl, allesamt prächtig in Silber gefasst. Dabei fungiert das Charivari als Talisman für eine erfolgreiche Jagd wie auch als wertvolles Statussymbol, das gern in der Familie weitervererbt wird.</p> Dirndl-Gwand 2014-02-18T17:47:35+01:00 2014-02-18T17:47:35+01:00 https://alpenwelt-tv.de/index.php/lebensart-oberbayrisch/tracht/76-dirndl-gwand.html Petra Wagner wagner@text-fabrik.de <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/_Dirndl_ederKL.jpg" alt=" Dirndl ederKL" width="350" height="233" />Die Tracht besitzt in Oberbayern einen ganz besonderen Stellenwert und ist deutlich mehr als nur ein schmuckes Kleidungsstück. Mit ihr drücken Männer wie Frauen ihre Herkunft, ihre Zugehörigkeit sowie ihren Stand aus; dabei besitzt jede Region ihre Besonderheiten – sei es der Sitz des Wadenstrumpfes, die Hutform oder das Material der Knöpfe. Früher konnte man an der Kleidung leicht erkennen, mit wem man es zu tun hatte. So war das Tragen von Hüten, federkielbestückten Gürteln oder Ähnlichem nur den Großbauern und angesehenen Bürgern sowie der Herrschaft erlaubt. Auch durfte nur die Herrin des Hauses die Insignien der hausfraulichen Gewalt tragen – d. h. den „Besteckgürtel", an dem die Schlüssel für Speisekammer und die Tür, der Feuerschläger und das Messer hingen. Je üppiger die Trachtengwänder und Hüte dabei verziert waren, umso höher der Status und Wohlstand. Aber auch für die heiratswilligen Burschen und Madln gab es eindeutige Erkennungszeichen: So werden die Schleifen der Schürzen – auch heute noch - auf einer bestimmte Weise gebunden, die Rückschlüsse auf die Person zulässt. So tragen ledige Madln ihre Schürzenschleife links, verheiratete Frauen rechts; junge Mädchen haben ihre Schleife vorne, die verwitweten Damen ihre hinten.<br />Wer fesch gekleidet sein will, muss auch gut behütet sein. Noch heute tragen die Chiemgauer zu allen festlichen Anlässen die entsprechende Kopfbedeckung. Ein besonders reizvolles Exemplar ist dabei der Priener Hut, der nach wie vor von Hand gefertigt wird. Die Priener Hutmacherin Anna Brunhuber entwickelte ihn 1820 aus dem einst sehr beliebten Inntaler Hut. Dazu verwendete sie schwarzen Filz, der aus Hasenhaar hergestellt wird. Prägnant bei dem formvollendeten Hut sind vor allem die kostbare, handgestickte goldene Borde und die goldenen Quasten, die dem Hut seinen eleganten Charakter verleihen. Ein „Hint-obi-Bandl" aus schwarzem Samt sichert seinen perfekten Sitz.</p> <p><img style="margin-right: 10px; float: left;" src="https://alpenwelt-tv.de/images/artikelbilder/_Dirndl_ederKL.jpg" alt=" Dirndl ederKL" width="350" height="233" />Die Tracht besitzt in Oberbayern einen ganz besonderen Stellenwert und ist deutlich mehr als nur ein schmuckes Kleidungsstück. Mit ihr drücken Männer wie Frauen ihre Herkunft, ihre Zugehörigkeit sowie ihren Stand aus; dabei besitzt jede Region ihre Besonderheiten – sei es der Sitz des Wadenstrumpfes, die Hutform oder das Material der Knöpfe. Früher konnte man an der Kleidung leicht erkennen, mit wem man es zu tun hatte. So war das Tragen von Hüten, federkielbestückten Gürteln oder Ähnlichem nur den Großbauern und angesehenen Bürgern sowie der Herrschaft erlaubt. Auch durfte nur die Herrin des Hauses die Insignien der hausfraulichen Gewalt tragen – d. h. den „Besteckgürtel", an dem die Schlüssel für Speisekammer und die Tür, der Feuerschläger und das Messer hingen. Je üppiger die Trachtengwänder und Hüte dabei verziert waren, umso höher der Status und Wohlstand. Aber auch für die heiratswilligen Burschen und Madln gab es eindeutige Erkennungszeichen: So werden die Schleifen der Schürzen – auch heute noch - auf einer bestimmte Weise gebunden, die Rückschlüsse auf die Person zulässt. So tragen ledige Madln ihre Schürzenschleife links, verheiratete Frauen rechts; junge Mädchen haben ihre Schleife vorne, die verwitweten Damen ihre hinten.<br />Wer fesch gekleidet sein will, muss auch gut behütet sein. Noch heute tragen die Chiemgauer zu allen festlichen Anlässen die entsprechende Kopfbedeckung. Ein besonders reizvolles Exemplar ist dabei der Priener Hut, der nach wie vor von Hand gefertigt wird. Die Priener Hutmacherin Anna Brunhuber entwickelte ihn 1820 aus dem einst sehr beliebten Inntaler Hut. Dazu verwendete sie schwarzen Filz, der aus Hasenhaar hergestellt wird. Prägnant bei dem formvollendeten Hut sind vor allem die kostbare, handgestickte goldene Borde und die goldenen Quasten, die dem Hut seinen eleganten Charakter verleihen. Ein „Hint-obi-Bandl" aus schwarzem Samt sichert seinen perfekten Sitz.</p>